Das Vegan-Ranking 2023
Was Sie von den Siegern lernen können
Das jährliche Vegan-Ranking der Markengastronomie wird von der Ernährungsorganisation ProVeg und dem Branchenmagazin foodservice durchgeführt. Die richtungsweisende Rangliste inspiriert Aufsteiger und Top-Platzierte jedes Jahr aufs Neue.
And the winner is…
2023 belegten die ersten beiden Plätze Hans im Glück und Peter Pane, welche als Gewinner 2022 auch im Vorjahr bereits ganz vorne lagen. Die beiden Burgerketten überzeugten nach wie vor mit einer großen Gerichte-Auswahl sowie ganzheitlichen Konzepten. Wo Peter Pane mit gelungenen Marketing-Aktionen glänzte, punktete Hans im Glück mit einer großen pflanzlichen Dessert-Vielfalt.
Aber auch Newcomer gab es in den Top 3: Domino’s hat sich von Platz 6 im letzten Ranking auf Platz 3 hochgearbeitet. Der Pizzalieferant überzeugte mit einem breiten Angebot an veganen Pizzen, gefüllten Pizzabrötchen und Pastagerichten.
Zentrale Erkenntnisse
Die meisten Restaurantketten haben die Bedeutung von „plant-based“ klar erkannt: Fast alle Unternehmen in der Top 30 führen mindestens ein pflanzliches Hauptgericht und gestalten so die globale Ernährungswende mit.
Entscheidend für den Absatz des pflanzlichen Angebots sind nach wie vor die Flexitarier:innen – die hierzulande 44 % ausmachen. Sie entscheiden sich vor allem dann für eine Veggie-Option, wenn die Gerichte ansprechend platziert und preislich attraktiv sind – und neugierig machen. Durch gezieltes Nudging kann die pflanzliche Option bewusst in den Vordergrund gerückt werden.
Pflanzliche Alternativen zu Käse, Fisch und Nuggets sind gefragter denn je. Mehr als die Hälfte der Top-30-Unternehmen führt mindestens ein Gericht mit veganem Käse. Oftmals werden die neuen Produkte in Aktionszeiträumen wie dem Veganuary eingeführt und nach erfolgreicher Testphase dauerhaft ins Angebot übernommen.
Verbesserungspotenzial gibt es nach wie vor bei der Preisgestaltung: Nach wie vor sind die pflanzlichen Optionen stellenweise teurer als die tierischen. Vor allem Pizzaketten fallen negativ auf: Hier zahlen die Gäste für vegane Käsealternativen oftmals bis zu 3 € pro Gericht mehr. Das macht die veganen Optionen deutlich unattraktiver als die Pendants mit tierischen Produkten.
Empfehlungen für die Branche
Um die wachsende flexitarische Zielgruppe zu bedienen, braucht es eine stetige Verbesserung des rein pflanzlichen Angebots über alle Menükategorien hinweg – von Vorspeisen bis Desserts. Aber auch die Bedürfnisse jener Gäste, die sich rein vegetarisch oder vegan ernähren, sollten nicht unterschätzt werden. Gerade wenn es um einen gemeinsamen Restaurantbesuch geht, sind sie oft das Zünglein an der Waage: Gibt es keine oder nur sehr begrenzte Auswahl pflanzlicher Optionen, zieht die ganze Gruppe weiter zu einem Anbieter, bei dem alle etwas finden. Wertvolle Kundschaft geht somit verloren!
Es gilt, künftig noch stärker preisliche Anreize für die Wahl der pflanzlichen Gerichte zu schaffen. ProVeg empfiehlt, die Zusatzkosten pflanzlicher Alternativen per Mischkalkulation auf alle Gerichte zu verteilen. So bleiben die umweltfreundlichen Angebote preislich attraktiv und die Unternehmen kommen ihrer ökologischen Verantwortung nach.
Neben klarer Kennzeichnung, kreativen Gerichtenamen, durchdachtem Nudging und proaktiver Bewerbung braucht es vor allem eine Hervorhebung der ökologischen Vorteile pflanzlicher Ernährung, um die umweltbewussten Tischgäste anzusprechen.
Über das methodische Vorgehen im Ranking können Sie hier mehr erfahren.
ProVeg unterstützt die Branche:
ProVeg Food Services bietet umfassende Expertise auf dem Gebiet der pflanzlichen Küche und berät systemgastronomische Unternehmen hinsichtlich Ausbau des Angebotes, Tischgastkommunikation und Kennzeichnung der pflanzlichen Speisen. Außerdem ist ProVeg Deutschland der Lizenzgeber des V-Labels. Eine V-Label-Lizenzierung garantiert, dass nicht nur die Rezepturen, sondern auch die Zubereitungsprozesse frei von tierischen Inhaltsstoffen sind. Kontakt zu uns auf: foodservices@proveg.com
Ein Beitrag von ProVeg e.V.